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B4: 20. Jahrhundert und Zeitgeschichte

Sonderausstellungen brachten dem Landesmuseum nicht nur bedeutende Objekte und Objektgruppen zur Zeit- und Landesgeschichte ein, sondern führten auch zu Kooperationen mit neuen kreativen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Konsequenterweise wurde eine neue Sammlungsabteilung für das 20. Jahrhundert gegründet. Damit  ging die gezielte Akquisition von ganzen Sammlungen einher, um Nachholbedarf aufzuholen.

Sonderausstellungen brachten dem Landesmuseum nicht nur bedeutende Objekte und Objektgruppen zur Zeit- und Landesgeschichte ein, sondern führten auch zu Kooperationen mit neuen kreativen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Konsequenterweise wurde eine neue Sammlungsabteilung für das 20. Jahrhundert gegründet. Damit  ging die gezielte Akquisition von ganzen Sammlungen einher, um weiteren Nachholbedarf aufzuholen.

Öffentliche Häuser sind beim Sammeln oft etwas träger als private Sammler aus Leidenschaft mit ihrer guten Nase für neueste Entwicklungen.

1994 wurde die bedeutende, einige Tausend Fotos des 19. und 20. Jahrhunderts umfassende Sammlung des Basler Ehepaars Herzog erworben, inventarisiert, bearbeitet, ausgestellt sowie publiziert. Was hier an einem Beispiel in einem Satz zusammengefasst wird, umfasste jahrelange gezielte Arbeit (ausführlicher dazu B0 «Archäologie – Geschichte – Museen»).

Das zeigt etwa das Beispiel der Zürcher Textilsammlung Abraham. Nach der Sonderausstellung «Modedesign Schweiz» von 1997 machten ModedesignerInnen den Vorschlag, das Thema der kreativen Schweizer Szene im Bereich Textilproduktion aufzugreifen. Es folgte bald eine kleinere Show zum Schaffen der Zürcher Marke «Fabric Frontline» im Museum Bärengasse. In privatem Rahmen wurden internationale Textilmessen in Paris und Como besucht. Da wurde deutlich, wie herausragend ostschweizerische Firmen wie Forster und Schläpfer arbeiteten.

Mit dem kreativen Leiter der letzteren Firma, Martin Leuthold, und anderen Spezialisten konnte schliesslich in der Ruhmeshalle die grosse Präsentation «Bling Bling» 2004/05 gezeigt werden. Im Umfeld dieser Ausstellung wurde eine Kollektion von Roben angekauft, die aus Schweizer Stoffen gefertigt waren, darunter auch der bekannten Zürcher Firma Abraham.

Während «BlingBling» wurde Gustav Zumsteg, der Besitzer des Abraham-Archivs, wegen einer Übernahme seiner wohl geordneten Sammlung behutsam kontaktiert. Die Reaktion war verhalten positiv. So blieb es bis zu seinem unerwarteten Tod im Jahre 2005. Es folgten Kontakte zum persönlich bekannten Nachlassverwalter und zu Exponenten der Zürcher Seidengesellschaft.

Bald lagen von allen Seiten Zusagen vor, zumal der Verstorbene sich nach dem ihm entgegengebrachten Interesse, wie sich nachträglich herausstellte, immer wieder positiv bezüglich einer Übernahme seines sorgsam gehüteten Lebenswerkes geäussert hatte. Die materielle Entgegennahme des umfangreichen Materials samt Mobiliar mit anschliessender Bearbeitung in die Obhut des Landesmuseums wurde auf den Zeitpunkt der Fertigstellung geeigneter Räumlichkeiten in Affoltern vereinbart. Damit waren wieder ein qualitätvoller Fundus auf lange Zeit gesichert.