Aktuelles
«Nach der Pensionierung wird vor allem geforscht und publiziert ...»
Aktuelles 2025
Fahren und Forschen
Der Titel drückt das Wechselspiel zwischen einem Bereich meines Privatlebens und meiner beruflichen Tätigkeit aus. Ein Auftrag als Museumskurator führte mich zum Wagenfahren, und umgekehrt stimulierte diese Freizeittätigkeit meine Forschungsarbeit im Bereich historische Wagen und Fahrpferde.
Bezüglich Pferd und Wagen wurde ich in eine fundamentale Umbruchsituation hineingeboren. Als Kind erlebte ich noch das Vorfahren der Gemüsefrau und des Milchmanns mit Pferd und Fourgon. Um 1980 konnten noch letzte Vertreter der Generation erlebt und befragt werden, die im Alltag mit und von Pferden gelebt hatten. Darauf folgte das sukzessive Verschwinden der Gespanne aus dem Strassenbild. Heute, nach dem Aussterben der Generation um 1900, ist der Faden zur alten Pferdewelt gerissen. Das leise Verschwinden alter Traditionen wird generell viel weniger wahrgenommen als das neu Hinzukommende. Diese Erkenntnis trug wesentlich zu meinem Engagement als Forscher über Kutschen, Pferderassen und damit verbundene Berufe bei.
Zum Forschen gehört das Publizieren. Schreiben zwingt zur Klarheit. Als ausgebildeter Kulturhistoriker fiel es mir wohl etwas leichter als anderen, Beiträge zum wenig beackerten Forschungsgebiet Pferd und Wagen zu verfassen.
Aktuelles 2025
Die Kutschenzeit
Carrosserieverband? Nomen est Omen. In der Schweiz spricht man vom «Carrossier» und der «Carrosserie», nicht vom «Karossier» oder der «Karosserie» wie in Deutschland. Das hängt mit der Geschichte dieses Gewerbes zusammen.
Die Bezeichnung ist deshalb französisch, weil die Sprache der Schweizer Wagenbauer lange das Französische war. Und warum dies? Innerhalb Europas war im 19. Jahrhundert Paris im Wagenbau führend geworden, deshalb schickten die Wagenbauer vieler Länder früher bis ins 20. Jahrhundert ihre Söhne und designierten Nachfolger für eine Zusatzausbildung nach Paris. Die Geschichte geht aber noch weiter. «Carrosse» geht auf das italienische «carrozza» zurück. Diese Fachbezeichnung stand für eine grosse, luxuriöse Kutsche vor allem des Barock. Das waren fahrende Throne, die nach der Zeit des Mittelalters eingeführt wurden.
Beitrag von Andres Furger im Buch «100 Jahre carrosserie suisse Nordwestschweiz», Umfang 44 Seiten. Das Buch erschien im Februar 2025.
Aktuelles 2025
Benno von Achenbach in der Schweiz
Der deutsche Fahrmeister Benno von Achenbach aus Düsseldorf war bis zum Ersten Weltkrieg mehrere Jahre Leiter der Fahrschule des Königlich Preussischen Marstalls in Berlin. Nach dem Krieg von 1914 bis 1918 holte ihn der Leiter der Eidgenössischen Pferde-Regie-Anstalt, Oberst Richard Ziegler, im Einvernehmen mit dem nachmaligen General Ulrich Wille in die Schweiz. Mit letzterem war Achenbach verwandt.
Zwischen 1921 und 1924 unterrichtete Achenbach in Thun jeweils einen Monat lang die Fahrer in Thun vom Chef bis in die unteren Ränge nach seinem System mit der «Achenbach-Leine». Dort nahm er auch am Concours hippique teil und verunfallte mit einem Viererzug.
An den Fahrunterricht des Jahres 1921 in Thun schlossen ähnliche Kurse in Bern am «Remontendepot» der Kavallerie an (später EMPFA heute NPZ).
Achenbach unterrichte auch die Tochter von General Wille und deren Familie in Horgen bei Zürich. Dort nahm er 1924 an einem Viererzug-Wettbewerb teil und gewann diesen.
Seit den Achenbach-Lehrgängen wird in der Schweiz in militärischen und gehobenen zivilen Fahrkreisen nach der Fahrmethode Achenbach gefahren. Letztlich gehen die bis heute anhaltenden Erfolge Schweizer Fahrerinnen und Fahrer mittelbar auf Achenbachs Tätigkeit in der Schweiz zurück.
Neues Buch: Benno von Achenbach
Um 1900 wird Gespannfahren in Deutschland zu einem Sport. Benno Achenbach macht sich in Paris und London kundig. Nach sportlichen Erfolgen wird er Leiter der Fahrschule am Königlich Preußischen Marstall in Berlin und dafür geadelt. Bei seinem Tod im Jahre 1936 wird er als «Altmeister der Fahrkunst» geehrt.
Zahlreiche seiner Werke werden nach langer Zeit und zum Teil erstmals in dieser ersten Biographie veröffentlicht. In Wort und Bild wird zudem die Entwicklung des Fahrsportes bis heute nachgezeichnet.
Das Buch umfasst 270 Seiten und etwa 600 Bilder. Es erscheint im Sommer 2025.
Aktuelles 2024
Kutschenfahren als Traditionssport
Im PM-Forum 7/2024, der digitalen Zeitschrift der «Deutschen Reiterlichen Vereinigung» (FN), erschien der folgende Artikel über Kutschenfahren als Traditionssport:
Auf den Schlitten bändelte die Basler Jugend an
Beitrag: Schneespass – Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren kollektive Schlittenfahrten ein gesellschaftliches Highlight.
In einer Zeit, in der auch in Basel im Winter viel Schnee lag, gab es eine gesellschaftliche Aktivität, der besonders junge Leute frönten: das Schlittenfahren. Aber nicht etwa am Margarthenhügel. Nein, seit dem Beginn der sogenannten kleinen Eiszeit im 16. Jahrhundert verbreiteten sich in vielen europäischen Ländern festliche Fahrten mit Pferdeschlitten. (…)
Aktuelles 2023
Wintervergnügen mit Pferdeschlitten
Dieses Paper entstand rund 40 Jahre, nachdem ich mich mit der Materie zu beschäftigen begann. Als damals erste Recherchen zum Thema kollektive Schlittenfahrten in Basel aufgenommen wurden, konnten noch entsprechende Zeitzeuginnen befragt und sogar eine Schlittenfahrt in der Stadt organisiert werden.
Mittlerweile bin ich mit diesen Aktivitäten selbst zu einer Art Zeitzeuge geworden. Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden die damals gemachten Erfahrungen und die im Archiv abgelegten Notizen und Quellen ausgewertet.
Aktuelles 2022
Beste Autobücher des Jahres 2022
Andres Furger erhielt für sein im Schweizer Verlag LIBRUM Publishers erschienenen Buch «Vom Pferd zum Automobil» in der «Motorworld» von München vom Präsidenten der Jury, Jürgen Lewandowski, den Siegerpreis in der Kategorie «Historie» überreicht.
Unterwegs auf eigenen Rädern
Das Buch erschien im Sommer 2022 parallel zur Ausstellung im Pantheon Basel.
Darin behandeln verschiedene Spezialisten und Spezialistinnen das Thema Mobilität in der Stadt Basel vom 19. Jh. bis Heute durch neu recherchierte Fachbeiträge.
Die von Andres Furger bearbeitete Zeit der Kutschen und frühen Automobile findet sich auf den Seiten 24 bis 63.
Aktuelles 2021
Oltingue im Elsass
Der Wahl-Sundgauer, Andres Furger, Schweizer Historiker und Archäologe, schlägt vor, die Geschichte der Gemeinde anhand seines Buches «Oltingue en Alsace, traces de l’histoire dans les champs, les forêts et au village», das auf Deutsch und Französisch verfasst wurde, zu entdecken.
Buchvorstellung «Vom Pferd zum Automobil»
Interview mit Dr. Andres Furger, Vorstellung des Buches «Vom Pferd zum Automobil»
Aktuelles 2020
Pferde und Wagen zur Zeit von Napoléon III.
in der französischen Fachzeitschrift «Attelages magazine»

Zum Buch
Louis Napoléon Bonaparte war seit seiner Jugendzeit in der Schweiz ein guter Reiter und Fahrer. Er perfektionierte diese sportliche Seite in seiner Zeit in England. Als Präsident und Kaiser Frankreichs brachte er den französischen Wagenbau zur europäischen Hochblüte. Seine neuen Stallungen und Remisen im Louvre von Paris wurden zu den besten in Europa. – Was für Wagen fuhr er in der Stadt? Wie zog er ins Feld? Was genau geschah in Sedan? Was blieb von seinem grossen Wagenpark übrig? Solchen Fragen geht das Buch vertieft nach und gibt darauf neue Antworten.
Der kaiserliche Reit- und Fahrstall von Paris ist nicht nur der bestdokumentierte Frankreichs, sondern er wurde auch in ganz Europa zum Vorbild. Dieser Band gibt deshalb mit den erstmals in dieser Breite zusammen gestellten zeitgenössischen Dokumenten und Bildern einen exemplarischen Einblick in das Leben mit Pferden des 19. Jahrhunderts.
Aktuelles 2019
HORSEMAN BUGATTI – Ettore Bugatti: Sein Leben mit Pferd und Wagen
Ettore Bugattis «pursang», seine mit Vollblütern verglichenen schnellen Automobile sind das Thema viele Bücher, in denen auch als Radnotizen seine Liebe zum Pferd anklingt. Wie weit diese allerdings ging, war ungeklärt. Im neuen Werk „Horseman Bugatti“ wird seiner Passion für das Pferd systematisch nachgeforscht. Auf den Spuren von Ettore Bugatti als Pferdemann, Reiter und Fahrer von sportlichen Kutschen kommt der Autor zu erstaunlichen Schlüssen: In Molsheim führte der «Patron» Bugatti in den 1920er und 1930er Jahren das Leben eines «gentleman farmer» mit grossen Pferdestallungen, einer Reithalle, Geschirr- und Sattelkammern sowie einer Sammlung von über 40 Kutschen. Diese fuhr er Zeit seines Lebens selbst ein- bis vierspännig. Was einst schon seine Tochter und enge Freunde vermuteten, bestätigt sich. Ettore Bugatti waren seine Pferde fast lieber als seine „pursang“ auf vier Rädern. Als er vor dem Zweiten Weltkrieg das Elsass verliess, nahm er neben einem Royale und wenigen Automobilen fast seine ganze Kutschensammlung mit in die Gegend von Paris.
Nach langjährige Recherchen kann seine heute auf verschiedene Staaten Europas und den USA verstreute Kutschensammlung zusammen mit den zugehörigen Geschirren rekonstruiert werden. Erstmals werden dabei seine eleganten Eigenkonstruktionen von Pferdewagen aus der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts, die er für den Eigenbedarf konstruieren liess, im Detail in Wort und Bild vorgestellt. Sie entstanden in Molsheim nach Entwürfen des Meisters selbst, übrigens ebenso wie die dazu gehörigen Pferdegeschirre mit besonderen Beschlägen.
Auch dem Einfluss alter Equipagen auf die besonderen Karosserien der Marke Bugatti wird hier nachgegangen, dem bekannte «style fiacre» beziehungsweise «Bugatti style». Dabei entsteht ein lebendiger Einblick in eine bislang unterschätzte Facette im Leben des bekannten Autokonstrukteurs.
Erschien im Frühjahr 2019, 180 Seiten, reich bebildert, Texte deutsch und englisch.
Aktuelles 2018
Handbuch für das Traditionsfahren
mit einem Vorwort von SKH Prinz Philip, Herzog von Edinburgh
Die Sparte Traditionsfahren beruht auf alten Grundlagen, vor allem der Zeit um 1900, ist aber ein relativ junger Sport. Denn er gabelte sich erst vor gut 20 Jahren vom Leistungssport ab. Er hat sich aber in einigen europäischen Ländern so weit etabliert, dass die Zeit gekommen ist, ein zeitgemäßes Handbuch vorzulegen, das Grundsätze dieser Sport- und Freizeitdisziplin mit Pferd und Wagen zusammenfasst. Dieses Handbuch gibt auch neuen Fahrenthusiasten eine Einstiegs- und Orientierungshilfe.
Durch das traditionelle Fahren wird die alte Fahrkunst ebenso wieder hochgehalten, wie die Eleganz der Equipage der Zeit vor gut 100 Jahren. Die Fahrerinnen und Fahrer, ihre Pferde und ihre Wagen sollen eine harmonische Einheit bilden. Wie man das erreicht, wird im Kapitel zum Gesamtbild in Wort und Bild konkret besprochen, wie auch die Geschichte dahinter ausführlich dargelegt.
Die verschiedenen Kapitel dieses Handbuches decken die Bereiche Pferd und Geschirr, Wagen und Restaurierung, Fahrerin und Fahrer, Groom, Mitfahrende, Kleidung, Accessoires sowie vor allem den stilvollen Gesamtauftritt und das Thema Sicherheit an verschiedenen heutigen Anlässen wie Turnier, Concours d’élégance und Korso ab.
In jedem Kapitel wird jeweils die historische Entwicklung dargestellt, gefolgt von zusammenfassenden, konkreten Empfehlungen.
Jeder Pferdefreund kann sich mit diesem Handbuch auf seine Art auf die Verbindung von Kultur und Sport einlassen und selbst die für ihn richtige Ausführungsart finden; sie reicht vom Turnier mit Meisterschaften bis zur zwanglos organisierten gemeinsamen Ausfahrt. Auf alle diese Anlässe wird eingegangen; die möglichen Auftritte mit besonderer Berücksichtigung der Kleidung der Dame und des Herrn werden mittels attraktiver Bilder konkret veranschaulicht.
In den letzten Kapiteln wird auch das Umfeld behandelt, so der Stall, die Remise oder Geschirrkammer und auch das Schlittenfahren. Den Schluss bildet das wichtige Thema Sicherheit. Abgerundet wird das Buch durch ein ausführliches Schlagwortverzeichnis (Index); dadurch wird dieser Band zu einem kleinen Lexikon zur Fahrkunst und Wagenkunde.
Das reich bebilderte, über 200 Seiten umfassende Buch kann für den Preis von Euro 68€ bestellt werden.