Der 1883 im französischen Saint-Louis vor den Toren Basels zufällig entdeckte Goldfund mit zahlreichen Münzen und Ringfragmenten wurde durch die Finder in alle Winde verstreut. In der vorliegenden Arbeit wird der Fundkomplex so weit möglich rekonstruiert und mit anderen ähnlichen Hortfunden Europas verglichen. Der erste Teil der Arbeit beruht auf der in der «Zeitschrift für Archäologie und Kunstgeschichte» 1982 publizierten Arbeit über diesen Fund. Im zweiten Teil werden jüngere Forschungen zu ähnlichen Münz- und Hortfunden diskutiert.
Zu den eigenartigsten keltischen Schatzfunden gehören Goldhorte mit ortsfremden Münzen und Ringschmuck, vor allem Arm- und Halsringen.
Ein früher Schlüsselfund dieser Gattung ist der so genannte Goldfund von Saint-Louis bei Basel der Zeit um 100 v. Chr. Er stammt aus dem Gebiet direkt unterhalb der bekannten keltischen Grosssiedlung Basel-Gasfabrik. Direkt nach der Entdeckung im Jahre 1883 begann die erste Irrfahrt des Fundkomplexes mit einem vermutetem Gesamtgewicht von über einem Kilogramm reinem Gold. Teile wurden eingeschmolzen, die übrig gebliebenen Objekte verkauft, weit verstreut und der Schatzfund im Laufe der Zeit fast ganz vergessen. Nach der Rekonstruktion des Fundes im Jahre 1982 wurde erfolglos ein anderer Fundort ins Spiel gebracht. Die jüngere Forschung folgt wieder den Resultaten von 1982 und ergänzte sie mit neuen wichtigen Erkenntnissen zu den grösseren Zusammenhängen.