Die Schlacht bei Bibracte – Cäsar contra Helvetier:
Vorgeschichte, Verlauf und Lokalisierung der Schlacht im Jahre 58 v. Chr.
Die Gestalt des Divico, der erste mit Namen bekannte Helvetier, von dem auch wichtige Stationen seiner Lebensgeschichte als Sieger über und Besiegter von Roms Legionen bekannt sind, ist gegenüber früher etwas verblasst. Nach wie vor ist aber das historische Interesse am Auszug und an der Entscheidungsschlacht der Helvetier gross, die mit diesem Ereignis in die Geschichte eintreten.
Bei den Vorbereitungsarbeiten zum im Buchverlag der Neuen Zürcher Zeitung 1984 erstmals erschienenen Band „Die Helvetier – Kulturgeschichte eines Keltenvolkes“, der heute vergriffen ist und aus dem manche Textpassagen dieses E-Papers in nachbearbeiteter Form stammen, wurde etwas klar: Im Gegensatz zu den detaillierten Analysen der Cäsartexte zum „bellum Helvetiorum“ durch Althistoriker und Altphilologen gab es archäologische Defizite zur Schlacht bei Bibracte im Burgund. Deshalb suchte ich Mittel für eine Forschungsgrabung in Frankreich, die dank der Sophie und Karl Binding-Stiftung in Basel in den Jahren 1986/87 realisiert werden konnte. Als jüngerer Forscher, der währen der ersten Grabungskampagne gerade zum Direktor des Landesmuseums in Zürich gewählt worden war, konnte ich bisher die Resultate nicht selber zusammenfassen, was jetzt, in einer Zeit mit mehr Musse, mit bisher noch nicht gezeigten Bildern nachgeholt wird, ergänzt durch kurze Exkurse zu älteren Forschungen über die Schlacht und deren Vorgeschichte.
Auf die Frage, wie gut die literarischen Überlieferungen Cäsars mit den archäologischen Funden und Befunden in Einklang gebracht werden können, wird im Schlusskapitel eingegangen.