2011 Die Ausgrabungen im Basler Münster I

PDF: Die Ausgrabungen im Basler Münster I – Die spätkeltische und augusteische Zeit im 1. Jahrhundert vor Christus

In den Jahren 1974 und 1975 sollte das Langhaus des Basler Münsters im Inneren vollständig renoviert und durch den Einbau einer neuen Bodenheizung und eines unterirdischen Stuhlkellers auf grösseren Flächen aufgegraben werden. Die vor der Renovation auszuführenden archäologischen Untersuchungen wurden von der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt dem erfahrenen Spezialisten für Kirchengrabungen, Prof. Dr. H. R. Sennhauser, Zürich-Zurzach, übertragen. Dabei durfte man von den Grabungen nicht nur bedeutende Aufschlüsse zur ältesten Baugeschichte des Basler Münsters erwarten, sondern es bestand nach der Entdeckung des keltischen murus Gallicus an der Rittergasse vom Jahre 1971 die berechtigte Hoffnung, dass auch das erste vorchristliche Jahrhundert deutliche Spuren hinterlassen habe. Es schien angebracht, für die Untersuchung der vormittelalterlicher Schichten eine eigene Equipe aufzustellen, die im Rahmen der Gesamtgrabung selbständig vorzugehen hatte. Als Leiter dieser
Equipe wirkte lic. phil. Andres Furger-Gunti, der sich in den vorangegangenen Jahren in den Grabungen an der Rittergasse und bei der alten Gasfabrik bewährt hatte. Was A. Furger und seine Leute vom Februar bis zum September 1974 deh spätkeltischen und römischen Schichten im Basler Münster an Erkenntnissen abringen konnten, übertraf alle Erwartungen und ergab den willkommenen und geeigneten Stoff zur Ausarbeitung einer Dissertation.

Bereits einige Zeit vor Beginn der Grabungen hatte der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung dem Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel ein mehrjähriges Forschungsprojekt bewilligt, in dem an Hand des umfangreichen, unbearbeiteten älteren Basler Fundgutes die kulturellen und historischen Veränderungen am Übergang von der keltischen zur römischenZeit untersucht werden sollten. Die Dissertation A. Furgers entstand im Rahmen dieses wissenschaftlichen Projektes, zeitlich und finanziell jedoch weitgehend unabhängig davon. Die Hauptarbeit wurde in der Freizeit neben dem Forschungsprojekt geleistet, in dem A. Furger als Assistent voll engagiert war.